Leserbrief Andreas Ruch, Unternehmer und Präsident IHZ

Die Forderung nach einer 13. AHV zeugt von mangelndem Verantwortungsbewusstsein

Es ist ein grundlegendes Prinzip in unserer Gesellschaft, dass sowohl Privatpersonen als auch Unternehmer nur das Geld ausgeben können, das sie zuvor verdient haben. Dieses Prinzip sollte auch für unsere Politik gelten. Die Idee einer zusätzlichen AHV-Rente mag auf den ersten Blick verführerisch erscheinen, doch dürfen wir die Realität nicht aus den Augen verlieren: Woher sollen die zusätzlichen Milliarden für die Rentenerhöhung kommen?

Aufgrund der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft steht ausser Frage, dass die AHV in Zukunft vor gewaltigen finanziellen Herausforderungen steht. Denn: Mit der Pensionierung der Babyboomer kommen so viele Menschen wie noch nie ins Rentenalter. Damit stehen künftig mehr Rentnerinnen und Rentner immer weniger Erwerbstätigen gegenüber, die diese Renten finanzieren müssen. 

Die Schweiz steht seit jeher für eine nachhaltige und vorausschauende Finanzpolitik. Genau deshalb sollten wir ins im Moment auf die finanzielle Stabilisierung der AHV konzentrieren, damit auch kommende Generationen eine sichere Rente erhalten. Die unverantwortliche Initiative für eine 13. AHV-Rente widerspricht diesen Prinzipien. Sie würde die aktuellen Bestrebungen zunichte machen und den Schuldenberg der ersten Säule weiter vergrössern.

Andreas Ruch, Unternehmer, Altdorf, Präsident Industrie und Handelskammer Zentralschweiz IHZ