Pensionierte stehen heute finanziell besser da als Erwerbstätige

Vera - Kampagnenteam
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14 December 2023 Lesezeit: 1 Minute
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Rentner im Urlaub
Aktuelle Studien zeigen, dass Vermögen in der Schweiz mehrheitlich von Rentnerhaushalten gehalten wird, die dieses auch während des Ruhestands noch weiter aufbauen. Diese Rentnerinnen und Rentner benötigen keine 13. AHV-Rente. Sie ist ein Bonus, der insbesondere junge Familien finanziell stark belasten würde.

Eine aktuelle Swiss Life Studie zeigt eine weitgehend positive Leistungsfähigkeit der Schweizer Altersvorsorge: Über 65-Jährige schätzen ihre finanzielle Situation als besser ein, als das die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter tut. Das ist auch nicht erstaunlich, denn eine Mehrheit der Rentnerinnen und Rentner können selbst im Ruhestand noch Vermögen aufbauen. Dass viele Pensionierten das hart erarbeitete Vermögen im Ruhestand langsam aufbrauchen, ist also ein Trugschluss: Die Swiss Life Studie zeigt, dass etwa 80 Prozent der Rentnerinnen und Rentner entweder gerade das ausgeben, was sie über die Altersvorsorge und andere Quellen einnehmen, oder sie geben weniger aus und legen Geld zur Seite.

Das Vermögenswachstum lässt sich zum einen dadurch erklären, dass Ersparnisse insbesondere gegen Ende der beruflichen Laufbahn zunehmen. Zum anderen tragen Kapitalbezüge aus der zweiten Säule dazu bei. Erbschaften spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle, denn etwa 60 Prozent aller Erbschaften in der Schweiz gehen an Personen über 60 Jahre (Brühlhart, 2019). Dies führt zu grossen Vermögensunterschieden zwischen Pensionierten und Erwerbstätigen.

Eine 13. AHV-Rente verursacht jährliche Mehrkosten in Milliardenhöhe, die nicht mit den bestehenden Einnahmen finanziert werden können. Darum müssten die Kosten über höhere Steuern und Lohnabzüge bei den Erwerbstätigen und von Konsumentinnen und Konsumenten getragen werden. Es wird also mehr Geld von Erwerbstätigen zu Pensionierten umverteilt, obwohl Pensionierte bereits höhere Vermögen haben. Dies trifft die Bevölkerungsgruppen besonders hart, die bereits heute am stärksten unter den steigenden Lebenshaltungskosten leiden. Basierend auf einer Studie des BSV sind insbesondere Einelternhaushalte von Armut betroffen, speziell diejenigen von Frauen und insbesondere dann, wenn die Kinder noch klein sind. So können Eltern Anfang 30 mit Kindern im Median lediglich auf ein Nettovermögen von wenigen hundert Franken zurückgreifen (Wanner P. und Gerber R., 2022). Gerade diese Haushalte würden von den Mehrkosten der 13. AHV-Rente am stärksten finanziell belastet werden. Ihr bestehendes Vermögen würde durch die Mehrkosten der 13. AHV-Rente teils oder vollständig weggefressen werden.

Bei 88 Prozent der Rentnerinnen und Rentner reichen bereits die heutigen AHV- Leistungen aus, um den Existenzbedarf zu decken. Bei den restlichen 12% wird die AHV durch bedarfsgerechte Ergänzungsleistungen aufgestockt (BSV, 2022). Eine zusätzliche 13. AHV-Rente würde also nicht gebraucht, um den existenzsichernden Bedarf, wie Kosten für Miete oder Lebensmittel, abzudecken. Gutsituierte Pensionierte würden zusätzliches Einkommen stattdessen für Reisen (50%), Sparen (29%), Geschenke (26%), Restaurantbesuche (19%) oder Kultur/Hobbys (18%) ausgeben, wie die Swiss Life Studie (siehe oben) zeigt.

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